#33 - TeamMacher
Shownotes
In dieser Episode begrüßt Moderator Dirk Vongries mit Martin Strobel einen ganz besonderen Gast. Vielen dürfte Martin Strobel durch seine sportlichen Erfolge als Profi-Handballer in den Diensten des HBW Balingen-Weilstetten und des TBV Lemgo ein Begriff sein. Ganz Deutschland fieberte 2016 mit den „Bad Boys“ und Martin Strobel dem Gewinn der Handball-Europameisterschafft entgegen und feierte die Bronze-Medaille bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Im Jahr 2019 verletzte sich Martin Strobel in einem Hauptrundenspiel der Handball-Weltmeisterschafft schwer und beendete 2020 seine aktive Karriere im Profisport.
Doch Martin Strobel hat seinen „Höhepunkt am Tiefpunkt“ und verändert sein bisheriges Leben grundlegend. Heute unterstützt Martin Strobel junge Talente im Profisport als Mentor und Coacht Mitarbeiter*innen und Führungskräfte in Unternehmen in seiner Kernkompetenz, der Entwicklung von erfolgreichen Teamstrukturen.
So geht es im gemeinsamen Gespräch dann auch von Beginn an um die Entfaltung von Potenzialen und um die Rolle des eigenen Egos im Rahmen einer Teamentwicklung. Ebenso erklärt Martin Strobel anschaulich, warum Emotionen wichtig für Sport und Business sind, warum aber die bewusste Kontrolle ein Instrument bei der Führung und der Mitwirkung im Team sein kann. Besonders Schnittstellen in und zwischen Teams liegen dem Trainer und Coach am Herzen, denn diese entscheiden häufig über den Erfolg dieser Organisationen.
Ein wichtiges Instrument um Menschen hier zu unterstützen, ist die Bestimmung eines Eigen- und Fremdbildes. So gelingt es Betroffenen, die eigene Rolle und das eigene Wirken besser zu verstehen und ins Bewusstsein zu holen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist de Unterscheidung zwischen Rolle und Aufgaben. Hier rät Martin Strobel zu einer grundlegenden Unterscheidung. So können Menschen mit unterschiedlichen Rollen mit Aufgaben betraut werden, die ähnlich, überlappend oder eben auch stark unterschiedlich sind.
Im weiteren Verlauf wird dann noch einmal deutlich, was Martin Strobel zum Profi und Leistungsträger gemacht hat. Bei den Themen Werte und Vision verrät Martin Strobel, was ihn an Werten reizt und was diese so wichtig für ihn machen. Ebenso erklärt er, warum es sowohl sportlich, als auch in der Wirtschaft nötig ist, eigene Ziele in Form einer Vision zu definieren.
Persönlichkeiten wie Martin Strobel sind selten und vor allem über jedes Maß authentisch. Auch wenn die Wurzeln im Handball liegen, so darf fest davon ausgegangen werden, dass Martin Strobel aus seinem Leben als Profisportler wichtige Erkenntnisse, vieles Erlernte und einen unerschöpflichen Vorrat an Erfahrung in Leistungssituationen in seine Aufgabe als Trainer und Coach transferieren kann.
Nach dem Überstehen der Corona-Pandemie kann Martin Strobel nun immer häufiger als Speaker und Impulsgeber auftreten und Menschen im Persönlichen Gespräch erreichen.
Wer noch nicht diese Möglichkeit hatte, kann sich ein Bild im Buch „Höhepunkt am Tiefpunkt“ machen, in dem Martin Strobel viele Erlebnisse in seiner Profilaufbahn verarbeitet, lebendig beschreibt und in einen allgemeinen Kontext überführt. Und ganz nebenbei sind Leser ganz nah dran, an den erfolgreichsten Jahren des Deutschen Handballs in der jüngeren Geschichte.
Martin Strobel begann das Handballspielen beim SV Hausen. Der Rückraumspieler gelangte über die JSG Balingen-Weilstetten zu HBW Balingen-Weilstetten. Von 2008 bis 2013 spielte er beim TBV Lemgo. Zur Saison 2013/14 kehrte er zum HBW Balingen-Weilstetten zurück. Im Sommer 2020 beendete er seine Karriere.
Insgesamt blickt Martin Strobel auf 17 Jahre im Profihandball (2003 bis 2020) und 147 Länderspiele für Deutschland zurück. Gemeinsam mit seinen jeweiligen Teams wurde Strobel EHF-Pokalsieger 2010, Handball-Europameister 2016 und errang Bronze bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016.
Neben einem Bachelor of Arts International Management an der Fachhochschule Ansbach absolvierte Martin Strobel Ausbildungen in den Bereichen Kommunikations- und Führungspsychologie (Steinbeis Business School) und Leadership an der Universität St. Gallen. Heute ist Martin Strobel Experte für die Entwicklung und Steuerung leistungsstarker Teams und Teamplayer, sowie Experte für Transformation https://martinstrobel.de/
Das Buch „Höhepunkt am Tiefpunkt“ kann über folgende Links erworben werden: https://martinstrobel.de/buch https://www.amazon.de/H%C3%B6hepunkt-Tiefpunkt-Extreme-erleben-ergreifen/dp/3966986701/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=30SV3SFV0M3AZ&keywords=h%C3%B6hepunkt+am+tiefpunkt&qid=1676029324&sprefix=h%C3%B6hepunkt+am+tiefpunkt%2Caps%2C108&sr=8-1
Dirk Vongries ist Partner und Geschäftsführer der CORPASS GmbH. Mehr als 20 Jahre war er als Führungskraft im Banking aktiv, bevor er drei Jahre lang die Geschicke einer digitalen Kommunikationsagentur verantwortete. Sein MBA-Studium absolvierte Dirk Vongries an der Frankfurt School of Finance & Management, für welche er seit fast 10 Jahren als Dozent im Bereich Dienstleistungs- und Qualitätsmanagement aktiv ist. https://www.corpass.de/ueber-uns/team/dirk-vongries/
Transkript anzeigen
00: 00:02Speaker 1: Fragen in der Krise. Der Podcast für Unternehmerinnen, Führungskräfte und Gründer. Powered by Coopers. Die Unternehmensretter. Heute begrüße ich einen ganz besonderen Gast bei mir ist Martin Strobl und Martin Strobl könnte dem ein oder anderen ein Begriff sein. Er war nämlich jahrelang Handballprofi. Der Rückraum Spieler hat bei der HBW Balingen Weilstetten die Gallier von der Alb angefangen, war dann von 2008 bis 2013 beim TBV Lemgo, bevor er 2013 14 wieder nach Balingen Walstetten zurückkehrte. Dort hat er auch im Sommer 2020 seine ereignisreiche Karriere beendet. Er war insgesamt 17 Jahre Profihandballer. Das bedeutet, er hat 147 Länderspiele für Deutschland absolvieren dürfen. Er war EHF Pokalsieger, er war Handball Europameister 2016. Ich erinnere da nur an die Bad Boys. Er hat Bronze bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro gewonnen, Aber 2019 hat er sich verletzt und hat daraufhin in seinem Leben ein ganz neues Business begonnen. Und da sind wir aufeinander aufmerksam geworden. Er ist nämlich durch seine Ausbildung, er ist unter anderem Bachelor of Arts für International Management an der Fachhochschule in Ansbach, hat verschiedene Ausbildung durchlaufen, zum Beispiel eine Kommunikations und Führungspsychologie Ausbildung bei der Steinbeis Business School und hat ein Leadership Seminar an der Universitäten Sankt Gallen absolviert. Und das macht ihn heute zum Experte für die Entwicklung und Steuerung von leistungsstarken Teams und Teamplayer. Er ist Experte für Transformation und auch Autor. Er hat nämlich seinen Weg vom Leistungssport in das, was er heute tut, aufgeschrieben. In dem Buch Höhepunkt am Tiefpunkt, das wir dann auch noch mal in den Shownotes verlinken. Wir begrüßen deshalb in wenigen Sekunden Martin Strobel.
00: 01:48Speaker 2: Wenn wir von Teamentwicklung sprechen, dann reicht es nicht, dass wir einmal im Jahr ein Teambuilding machen und sagen Jawoll, jetzt waren wir einmal im Klettergarten und juhuu, jetzt haben wir wieder alle zusammen.
00: 02:01Speaker 1: Hallo Martin, herzlich willkommen.
00: 02:03Speaker 2: Hallo Dirk. Ich grüße dich.
00: 02:05Speaker 1: Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast. Ich weiß, du hast einen sehr vollen Terminkalender. Du hast einiges zu tun, warst auch die letzten Wochen aktiv, wie du mir im Vorgespräch verraten hast. Insofern noch mal vielen Dank, dass du dir die Zeit heute für uns nimmst.
00: 02:18Speaker 2: Ja, sehr gerne. Ja, in der Tat waren die letzten Wochen waren ein bisschen voller. Aber da auf der einen Seite, natürlich macht es den Terminplan voll, aber ist dann natürlich auf der anderen Seite auch gut. Wir hatten einfach am Anfang Januar oder Mitte Januar das Ereignis meines Abschiedsspiel. Es war so ein Benefizspiel. Ja, war und deswegen gab es da noch ein bisschen Planung drum herum. Und bis es dann alles fertig war, hatten wir ein bisschen was zu tun. Aber soweit alles in bester Ordnung.
00: 02:46Speaker 1: Ich habe mich ja wahnsinnig gefreut, war uns am Telefon schon drüber. Du hast ja auch einen anderen Großwallstädter, der zwar gebürtig aus Mannheim stammt, aber den hattest du eingeladen. Du hast am Telefon gefrotzelt. Mit den Linkshändern ist es manchmal knapp, aber ihr kennt euch ja noch aus einer ganz anderen Ecke. Ich glaube, du hast noch jemand eingeladen gehabt zu deinem Abschiedsspiel.
00: 03:03Speaker 2: Ja, genau. Michael Spatz hatte ich noch eingeladen auf Rechtsaußen, weil in der Tat die Linkshänder ein bisschen eh immer rar sind im Handball und er eigentlich beständig seit Jahren da. Also er hat ja auch schon aktiv aufgehört, aber seit Jahren einfach da immer dabei war und wir auch viele gemeinsame Lehrgänge und Nationalmannschaftsthematiken hatten. Deswegen war es schön in der Runde dann auch wieder solche Leute zu treffen.
00: 03:27Speaker 1: Das glaube ich ja. Man hat so ein bisschen Bilder gesehen, das war generell, hatte so ein bisschen ein Hauch von Klassentreffen, ohne das jetzt irgendwie abtun zu wollen. Aber ihr habt alle sehr vertraut und vor allem sehr, sehr glücklich und fröhlich ausgesehen.
00: 03:40Speaker 2: Ja, das ist richtig, kann man schon so so nennen, weil in solchen Konstellationen kommst du natürlich eigentlich sehr selten zusammen. Also zum einen natürlich früher auch bei den Lehrgängen, aber da war natürlich auch sehr stark der Blick immer auf sportliche und jeder hat seinen Fokus irgendwie und so in einer lockeren anderen Atmosphäre mal zusammen zu kommen, das war schon was Besonderes. Und insgesamt war es nicht nur glaube ich für mich, sondern für alle Spieler, die da waren, auch ein schönes Wochenende um wegen dieser Zusammenkunft.
00: 04:07Speaker 1: Ja, auf jeden Fall. Und ich glaube, wir Handballer, wir sind ja generell auch für die für die Fähigkeit zur dritten Halbzeit bekannt. Von daher glaube ich, das war in jeder Form ein schönes Zusammenkommen. Jetzt wollen wir aber gar nicht nicht nur über Handball sprechen. Du hast dich einem Thema gewidmet, und ich habe jetzt auch gesehen, du bist unter anderem auch ich bei der Begabtenförderung des DHB aktiv. Das heißt, du hast ja sehr viel Fokus darauf gelegt, Menschen zu entwickeln oder ihnen Entwicklungschancen anzubieten oder eben auch potentialvolle Teamplayer zu entwickeln. Kannst du mir ein bisschen erklären, was du da genau tust, wie du dabei vorgehst oder worum es dir dabei auch geht, was dir da wichtig ist?
00: 04:45Speaker 2: Ja, genau. Also im Grunde, wenn man, egal in welchem Bereich man jetzt rein blickt, was ich aktuell tue, können wir wir bestimmt nachher noch genaueres dazu. Geht es immer darum, Potenzial zu entfalten und zu entwickeln? Also sei es als Einzelperson oder auch in Teams. Ich glaube, dass da steckt am meisten drin. Und wo ist da der Ansatz? Schon auch hauptsächlich beim Menschen, weil wir miteinander einfach wenn wir es schaffen gut miteinander zurecht zu kommen. Das heißt nicht immer, dass alles gut sein muss, aber auch mal kritisch zu hinterfragen, also trotzdem den Fokus zu halten und dann darin, das zu entdecken und da das Potenzial zu sehen. Das ist eigentlich so das Hauptthema, warum es in vielen Bereichen, wo ich gerade begleite, gehe. Das ist zum einen natürlich diese Eliteförderung, das ist eine ganzheitliche, ganzheitliche Nachwuchsförderung des Deutschen Handballbundes, wo ich so als externer Mentor Jugendlichen und zur Seite stehe, den Top Talenten in Deutschland. Da geht es auch darum, ich sage mal leistungs und führungsstarke Teamplayer zu entwickeln. Also das ist so mein Credo, weil ich glaube, wir brauchen in der Zukunft auch immer auch Leute, die das Umfeld mit beachten und wissen, wann sie das Ego nach vorne drücken und wann sie es aber auch mal wieder nach hinten anstellen.
00: 06:06Speaker 1: Ist das generell ein Thema, weil du es jetzt direkt ansprichst. Also Ego nach vorne, Ego nach hinten. Manchmal so gefühlt, weil wir. Also sind wir zwar beim Sport, aber auch ich glaube, wenn man Teams sieht, manchmal wird ja der Erfolg dadurch gehemmt, dass jemand das Ego zu weit nach vorne nimmt, also sich zu viel Anteil nimmt. Und manchmal scheitern nach meinem Gefühl auch Teams, weil jetzt gerade keiner die Initiative übernimmt, also das Ego eigentlich fehlt, geht es nur in diese Richtung.
00: 06:32Speaker 2: Genau. Also ich habe so ein so ein eigenes Prinzip daraus entwickelt, vom Sport in den Übertrag. Also so ein Teamplayer Prinzip nenne ich das, weil das Team statt Ego das Team steht immer über dem Ego. Das kann man wie wieder sehen, weil ich natürlich weiß, auch aus meiner sportlichen Historie und auch aus dem, was ich heute tue. Das Ego ist wichtig, weil sonst hätten wir bestimmte Themen oder Phasen oder Ziele auch nicht erreicht. Ich glaube, es ist trotzdem immer wichtig, die Balance zu halten zwischen Wann gebe ich viel, wann muss ich mal wieder was zurückschrauben und diese Balance bei sich selbst zu finden und aber auch dann die Balance in das Team hinein zu zu meistern sozusagen. Weil gebe ich vollkommen recht, es gibt mal Phasen, wo wo es niemand gibt, der vielleicht Verantwortung übernehmen möchte. Da müsste man mehr tun. Und auf der anderen Seite gibt es natürlich sehr häufig den Fall, dass man viele hat, die natürlich nach vorne preschen und die man eher einholen muss. Und diese Balance zu halten ist in der heutigen Zeit, glaube ich, extrem wichtig.
00: 07:34Speaker 1: Ja, wir haben so, wenn, wenn wir in diese Situation kommen, dass man mit Führungskräften über Führungsstile so ein bisschen diskutiert. Ich versuche da mal zwei Graphen aufzumachen, aber ich sage dann mal, sie kennen sie von früher in dieser, diese ganzen Weltkriegsfilme mit John Wayne. Und wenn der mitgespielt hat, dann war da immer einer, der immer vorweg gegangen ist, also das als Erster aus dem Kragen gehüpft und hat sich rumgedreht, hat gesagt Jungs, mir nach, also der war der Führer von vorne, wo das Ego glaub ich schon auch auch weit exponiert war und dann so, dass gegen ihn der Gegenentwurf ist. Für mich immer die Quadriga in Berlin auf dem Brandenburger Tor, da sind die Pferde vorne und der Lenker ist hinten. Also man dirigiert quasi mehr. Aber du hast auch schon gerade gesagt, eigentlich kommt man dann von Ego auch relativ schnell in das Thema Führung rein. Also weil du ja auch sagtest, es geht um die Entwicklung von Führungskompetenz bei jungen Spielern oder eben in Teams, ist das direkt miteinander verwoben oder ist das voneinander losgelöst?
00: 08:22Speaker 2: Ja, es ist schon so, dass ich sage, wenn. Wenn es darum geht, a Teams zu führen, Menschen zu führen, beginnt es natürlich bei einem selbst. Wenn ich mich selbst gut führen und steuern kann, dann ist das meine Grundvoraussetzung, um andere auch in der Menschenkenntnis zu lenken und zu leiten und natürlich dann auch zu führen. Und das ist dann die Frage mit welchem Stil macht man das? Muss man einen Stil haben oder unterschiedlichster Art? Ich glaube sehr stark auch an das Thema natürlich Führung durch Vorbild, also wenn ich vorwärts gehe und sozusagen was tue ich also ich mache das immer sehr gerne so, Vorbild ist für mich immer die Vorstellung eines Bildes. Also wenn man sich mal anschaut, das Wort auch Trend, die Vorstellung eines Bildes, wohin möchte ich oder was hat derjenige, wo ich hin, vielleicht auch aufstehe schon gemacht oder was tut der tagtäglich? Dann ist das, wo ich dem ich dann lang folge. Und das ist glaube ich, ein ganz, ganz wichtiger Punkt. Und das habe ich natürlich so im Sport auch erlebt. A Als junger Spieler im Positiven wie im Negativen, aber das habe ich sehr stark gelebt, wo ich dann eben ein älterer, erfahrenere Spieler war in vielen, vielen Phasen.
00: 09:35Speaker 1: Das finde ich total interessant. Auch, dass du es einfach mal dem Wortsinn nach wirklich auch trennst. Was ich jetzt nicht verstehe ist ist es dann etwas, was du jetzt wiederum den Leuten, die Vorbild sein sollten, vergegenwärtigt, dass sie sich einfach mal überlegen müssen, wie stellen sich eventuell jüngere Leute oder andere Leute im Team quasi in als? Also was erwarten die, damit er ein Vorbild ist? Also was stelle ich mir vor? Oder ist es sogar, dass er selber sich eine Vorstellung davon machen muss, wie er als Führungskraft oder exponierter Mensch dann irgendwie sein muss?
00: 10:08Speaker 2: Also das ist zunächst mal der erste Ansatz, dass derjenige oder diejenige, die in so eine Rolle reinkommt, natürlich man sich überlegen magister wie will ich eigentlich wirken oder wie wirke ich eigentlich? Also sich selbst zu reflektieren und zu hinterfragen, das ist der erste Schritt. Für mich ist Teamentwicklung oder auch Teamführung immer ein Prozess von einem Ich zu einem Wir. Also zunächst mal beginnt das bei einem selbst. Es bringt nichts, sofort alle in einen Raum zu stecken und zu diskutieren oder irgendwelche Ideen zu äußern, sondern man muss sich selbst erst mal mit der Situation auseinanderzusetzen wissen und dann geht es eigentlich los. Und wenn ich diesen Schritt mal gemeistert habe, dann kann man natürlich das auch an andere weitervermitteln und zu sagen Schaut mal, vielleicht nehmen wir jetzt die heutigen neuen Generationen genset oder wie es auch immer heißt, die suchen ja auch solche Leitfiguren oder Leitplanken, wo sie sich entlanghangeln können und sich daran zu orientieren. Das muss immer zu der Person passen. Ich glaube, man darf sich nie in irgendeiner Art und Weise zu sehr verstellen oder Dinge tun, die man, wovon man nicht überzeugt ist, weil das ist nicht die authentische Art, die dann nachher auch hängen bleibt bei den Personen, weil das ist, glaube ich, extrem wichtig zu übermitteln.
00: 11:19Speaker 1: Das ist, glaube ich, auch immer gefährlich, wenn jemand so sehr dazu neigt, gar nicht authentisch zu sein, sondern im Prinzip die schauspielerische Version einer Führungskraft oder einer Person zu sein, die er sich vorstellt. Also man wird natürlich dann immer gucken müssen, wer stellt sich was als eigenes Vorbild vor und wie kann er dem nachkommen? Und ist er dabei authentisch? Und ich glaube, dann sind wir auch in dem Punkt, dass man einfach sagen muss, manche sind vielleicht dann einfach auch kein Vorbild in dem in der Kategorie, vielleicht in anderen Kategorien. Aber sie sind auch vielleicht in dem Moment jetzt keine, keine Führungskraft oder kein Führer, keine Führerin.
00: 11:53Speaker 2: Genau. Und ich glaube zusätzlich, dass es eben, wenn du es gerade angesprochen hast, in der du der Kategorie ich glaube, man kann auch nicht immer alles können, also man muss auch nicht immer in allem der Beste oder die Beste sein. Und das gilt es glaube ich auch zu verstehen, dass man. Ich finde ein Führungsverhalten extrem wichtig auch. Hört sich jetzt vielleicht an der Stelle blöd an, aber auch mal Schwäche zu zeigen, weil das schürt Vertrauen und gibt Offenheit für die Gruppe. Und das heißt nicht, dass man sich schwach macht, sondern eben auch zugibt Hey, ich kann nicht alles, ich brauche euch alle für diesen und dieses Thema. Und das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt, der am intimsten sehr selten vorkommt und den ich jetzt auch heute in meiner, meiner heutigen Arbeit, die ich, wenn ich mit Teams und Gruppen aus unterschiedlichen Bereichen arbeite, einfach sehe, wo aber auch nicht sehr stark ausgeprägt ist, weil natürlich jeder irgendwie der Stärkste irgendwo sein möchte oder zumindest nach außen tragen möchte.
00: 12:51Speaker 1: Und das ist etwas, was mir auch ganz oft begegnet. Finde ich. Finde ich klasse, dass du es ansprichst. Man hat ja entweder. Also ganz selten finde ich, sind Führungskräfte schon so gut oder oder Leute, die eben Teams managen oder leiten. So gut, dass sie sagen, ich versuche mir besonders viele verschiedene Talente irgendwie zu halten, sondern häufig, wenn das gerade unreflektiert passiert, entsteht da so eine Monokultur. Also wenn ich hier der Alpha bin, dann, dann habe ich im Prinzip ein Team aus lauter Betas und wundere mich dann irgendwann, dass ich total bestürzt bin. Ja, verdammt, ich habe ja keinen im Team, der mal meinen Job machen kann oder der mich da entlastet oder der Dinge für mich übernimmt. Habe mir das aber ein Stück weit natürlich auch herangezogen als solches.
00: 13:28Speaker 2: Ich definitiv. Oder an der mich vielleicht auch versteht. An der einen oder anderen Stelle. Weil es ist ja oftmals auch so, dass du, wenn du in so einen Führungsrollen drin bist, du ganz schwierig Anknüpfungspunkte hast, mit Leuten über Themen zu sprechen, die dir auch auf der Seele brennen. Und das ist eben der Punkt, wenn man sich solche Bereiche oder oder Personen nebenbei ja auch aufbaut, das auch mit zu beachten. Das heißt nicht, dass man sich ständig mit denen unterhalten muss über alle möglichen Themen, aber zumindest mit jemandem mit dabei hat, wo einen auch versteht in bestimmten Art und Weise.
00: 14:09Speaker 1: Ja, auf jeden Fall. Du hast gesagt, das ist so, dass der erste Schritt ist ja immer und leider kommt ja nicht immer ist ja Selbsterkenntnis, dass die Leute sich diesen Dilemmas auch bewusst sind. Hast du da irgendwie eine Technik oder einen Weg, wie du diese Selbsterkenntnis förderst? Also reflektierst du die Leute? Versuchst du es zu beschreiben oder erleben zu lassen? Wie gehst du da vor? Wie machst du das?
00: 14:28Speaker 2: Ja, also ich glaube, ein ganz wichtiger Punkt ist zunächst mal, das Bewusstsein zu haben, das zu tun, dass es die Möglichkeiten gibt, also bei sich selbst auch zu beginnen und dann zu hinterfragen und viel mit Fragetechniken zu arbeiten, also auch die Tage zu reflektieren, die Wochen zu reflektieren. Das muss nicht immer ausführlich sein, da reichen mal auch ein paar Minuten, vielleicht auch nur für bestimmte Bereiche. Also wie habe ich meine Gespräche geführt, wie, wie habe ich mich über den Tag gefühlt, also auch solche Themen mit anzubringen, weil viel passiert natürlich immer die Emotion und das sich mal zu vergegenwärtigen und dann mit bestimmten Fragen auch tiefer in das Thema einzusteigen, führt dazu, dass es natürlich dann ja im Kopf Gedanken angeregt werden oder Gedankenimpulse stattfinden.
00: 15:16Speaker 1: Das finde ich ganz interessant. Das heißt eigentlich so als Quintessenz weg aus der Emotion, also aus dem Instinktischen Irgendwie, wo wir so im Autopilot ist, abklingen lassen und dann im Prinzip dann überhaupt anders in die Ratio gehen, also Gedanken machen, reflektieren. Auch da wieder die Frage, wie kriegt man das hin, dass wenn ich so an emotionale Menschen denke, wie kriegst du das hin, dass die so ihre Emotionen ein klein wenig loslassen, dass die so ein bisschen, ein bisschen auf die Ratio Ebene wieder gehen. Also auch da die Frage, gibt es da eine Technik, gibt es da irgendwie einen Weg weil ich muss ganz ehrlich sagen, das begegnet auch mir ziemlich oft hochemotionale Menschen, die sich aber gerade ihre kognitiven Intelligenz eigentlich berauben.
00: 15:55Speaker 2: Also das ist auch ein Prozess, der, ich sage mal, wie eine Art Training Du kannst das, du musst a erst mal die Erkenntnis haben, dass es gut, dass es dir gut tut. Also wenn du das mal erlebt hast, dass es dir gut tut und dann ist dann die nächste Hürde zu sagen okay, wie schaffe ich es immer, wenn ich in die Situation immer wieder komme, mich da rauszuziehen? Und da gibt es für jeden, ich sage mal für jede Person unterschiedliche Ansätze oder kann es unterschiedliche Ansätze geben? Einer ist vielleicht jemand, der sagt okay, jetzt habe ich ein sehr emotionales Gespräch gehabt, ich habe meine Atemtechnik danach. Wenn ich jetzt mal kurz mich hinsetze und dreimal tief durchatmen, dann weiß ich, okay, jetzt komme ich ein bisschen runter und weiß dann okay, ich muss die Situation erst mal nachher nochmal in einer rationalen Ebene erfahren. Es gibt ja Techniken, auch, dass man sagt okay, verlasst mal den Raum, am besten, ohne jetzt direkt zu sagen, dass es respektlos gegenüber dem anderen ist, sondern. Aber wie gesagt, das das braucht dann einfach auch ein Stück weit. Ich habe das selbst auch sehr stark erlebt, nachher nach verlorenen Spielen oder auch manchmal so mit der einen oder anderen Schiedsrichter Situation. Weil sobald die Emotion dich ich sag mal im Griff hat, verlierst du die Kontrolle. Und das kann natürlich dazu führen, dass du Dinge äußerst, dass du Dinge tust, die du in dem Moment vielleicht besser nicht tun solltest. Und deswegen braucht jeder so ein so ein Anker. Und ich habe mich dann sehr oft ein bisschen aus dieser, aus dieser Situation rausgezogen und bewusst ein anderes Umfeld gesucht.
00: 17:27Speaker 1: Das finde ich eine gute Technik, weil man da einfach auch durch diese, durch diese respektvolle Unterbrechung einfach auch sofort, weil klar, das ist ja alles auch Reiz induziert. Also das alles strömt ja auf einen ein. Das kann ich mir gut vorstellen. Ich habe sogar gerade dieses Bild im Kopf. Ich erinnere mich noch an das eine oder andere Spiel. Ich glaube, bei dir habe ich es gesehen. Ich erinnere mich aber auch bei anderen Spieler, wenn ich es jetzt so bewusst reflektiere, die dann auch nach einer Schiedsrichterentscheidung sich sofort wegdrehen und sofort auch aus der Situation rausgehen. Glaube ich auch, damit sie es dann verarbeiten können, während andere im Prinzip da noch da gefühlt mehrere Sekunden dann den Schiedsrichter begleiten und irgendwie in die Kommunikation gehen. Und das sind ja dann oft die Situation. Und wenn so eine Emotion beherrscht sind, wo es vielleicht dann doch auch mal eine schwierige Entscheidung wird. Aber ja, du hast vollkommen recht, viele gehen da auch signifikant raus machen. Das sieht man, sieht dann auch, es arbeitet in ihnen, aber sie machen es alleine gerade.
00: 18:17Speaker 2: Genau und das ist, das ist der Prozess, den musst du erst mal erkennen für dich, dass er dir auch gut tut oder in der Situation oder vielleicht auch dem Team gut tut. Aber es gibt natürlich auch Leute, die die fangen an zu gestikulieren oder zu. Also jetzt sind wir Konfliktthemen, jetzt auch nicht nur im Sport, sondern dann schaukelt sich das natürlich hoch und es tut ja dann der ganzen Umgebung auch nicht gut. Das hat vielleicht am Anfang den Anschein, okay, man akzeptiert die Situation, was, dass klar nach außen hin erst mal so ist. Trotzdem tut es. In der Situation einfach gut und man kann und das ist glaube ich, der größte Punkt, da einfach auch jetzt nichts daran ändern. Das ist so, so der Punkt der Akzeptanz. A Das sagt okay, jetzt in dem Moment kann ich wirklich nichts daran ändern. Der würde seine Entscheidung nicht zurücknehmen. Höchstwahrscheinlich. Außer jetzt mit den neuen Techniken. Aber selbst da wird es meistens nicht der Fall sein. Und deswegen begebe ich mich raus aus der Situation und überlege, wie ich es nächste Mal anders machen kann.
00: 19:18Speaker 1: Ich glaube, da ist sogar so ein bisschen so unser Wirtschaftsleben sogar im Vorteil. Also im Sport habe ich noch nie erlebt, dass ein Schiedsrichter dann sagt So, ich habe mir jetzt etwas, ein gutes Argument, ich habe mir es anders überlegt, wir machen das jetzt so, wie du das sagst, habe ich echt noch nie gesehen. Es sei denn, jemand wie Andy Wolf, der da jetzt auch vor kurzem oder bei der WM dann auch angezeigt hat Nee, nee, war kein Kopftreffer. Weiter geht es. Im Wirtschaftsleben ist das ja anders. Da sind ja doch viele auch für Argumente offen. Aber Fakt ist Wenn der Gesprächspartner emotional ist, dann macht das ja auch was mit dem Gegenüber. Der geht ja dann auch mit ihm anders um. Also in der Regel hörst du ja nicht Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin zu, die ich gerade anblat, weil er weil er voll auf Gas ist, sondern du sagst ja eh in einem vernünftigen Gespräch Hey, ist ein gutes Argument, ich überleg es mir noch oder wir machen das mal so, wie du es gesagt hast, oder?
00: 20:01Speaker 2: Ja, also ich sehe das ähnlich, also wir haben da sogar mehr Möglichkeiten. Also zum einen ist natürlich, wenn du emotional bist, ist es ja auch menschlich, dann, wenn der Gegenüber erst mal so eine Art Abwehrhaltung geht, Ja, das ist ja in uns verankert, einfach. Und wenn du dann es aber schaffst, in der Situation vielleicht zu sagen okay, ich versteh. Ich verstehe das aktuell, dass es vielleicht nicht das Topthema ist oder nicht. Der beste Vorschlag. Du ziehst dich aus der Situation raus und kommst dann noch mal zu einer ruhigeren Zeit ums Eck und sagt Ja, ich habe mir nochmal gezielt Gedanken gemacht und bitte um noch mal vielleicht ein separates Gespräch. Ich glaube, wenn man das gut macht, dann sagen es die wenigsten mehr. Nee, das hat keinen Sinn mehr oder so.. Also klar, da braucht es auch sehr, sehr viel Selbstvertrauen. Aber wie gesagt, das beginnt bei einem selbst. Man muss sich selbst mit dem Thema auseinandersetzen und dann auf die Leute auch zuzugehen.
00: 20:57Speaker 1: Das ist so. Ich glaube das also so ein Credo, das mir so im Kopf haftet. Du kannst ja andere Menschen nicht ändern, Du kannst ja immer nur dich und dein Verhalten ändern. Andere kannst du nicht ändern, es sei denn, wir sind in einer Situation, wo ich die Dachlatte habe und der andere nicht. Aber das ist eine Situation, die wir nicht wollen. Jetzt bin ich trotzdem bei Emotionen auch noch hängen geblieben. Du schreibst auch im Buch. Das war für dich ein wichtiger Schritt in deiner Entwicklung, eigene Emotionen abzufangen oder einen Umgang damit zu finden. Trotzdem wird die Frage auch an dich Nimmt mir das nicht ein Stück meiner Authenzität?
00: 21:27Speaker 2: Ähm, kommt drauf an, ob das das nachher ist. Ich glaube, man kann Emotionen zeigen. Man muss das unterscheiden, welche Art, wie ich die Emotionen vielleicht auch lebe. Also das heißt ja nicht, dass ich mich, ich sage mal verschließe oder nicht über Themen aufrege, aber ich rege mich oder ich zeige die Emotionen nicht in kritischen Phasen, exorbitant vielleicht meinem Gegenüber oder eine andere Gruppe gegenüber. Und ich glaube, du brauchst für oder bin ich überzeugt davon, für bestimmte Fortschritte einfach einen klaren Kopf der der den gewisse einen gewissen schon eine gewisse Emotion hat, weil dadurch schwingt Energie. Dadurch kommt Identifikation für gewisse Themen rüber. Das ist wichtig als Antreiber, aber man muss es zu zu lernen, zu kontrollieren. Das ist schon schon so.
00: 22:25Speaker 1: Ich glaube, das ist der Schlüssel. Ja, ich glaube, man muss lernen, es im richtigen Moment einzusetzen. Also die Frage ist nicht also die Emotion ist nicht Mittel zum Zweck im Sinne von Ich bin mein Dampf los, sondern die Frage ist, kann, wenn ich jetzt ein Dampf ablasse, der Dampf dazu führen, dass alle kurz herhören, dass es klar wird, was wollen wir gerade? Und da dann eben auch vielleicht versuchen, ja, wie soll ich sagen, sich auf einmal dann das Ergebnis noch mal verändern kann.
00: 22:50Speaker 2: Einfach auch genau das ist ja der Fall und das meine ich damit. Angenommen, wir haben eine Spielsituation, wo ich merke, wo ich unzufrieden bin, wo vielleicht nicht so funktioniert hat. Und wir gehen in die Halbzeit und ich merke das Team, das braucht eine ein Wachrütteln Effekt oder braucht irgendwas. Dann bin ich natürlich auch emotional in der Hinsicht, weil ich merke, okay, das muss auf eine andere Ebene gehoben werden. Andererseits muss ich es aber auch so kontrollieren können, dass es in die andere Richtung hinbekomme. Und ich glaube, das ist nachher der Unterschied, auch wenn es in Besprechungen der Fall ist. Wenn ich merke, Hey, oder ein Projekt stockt oder so, jetzt ist der Zeitpunkt, wo ich mal wirklich mal mal kurz aus mir raus muss. Das ist ja auch so ein das Thema Führung. Also auch mal Distanz aufbauen, mal wieder um um dann zu zeigen Hey. Jetzt müssen wir auch mal Gas geben, oder? Damit bin ich überhaupt nicht einverstanden. Da unterstreicht man auch eine gewisse Wichtigkeit und ich glaube, das macht es ja dann schon authentisch, wenn du merkst, okay, ah, der Person ist es nicht egal, was wir tun, sondern da ist, diejenigen sind da dabei. Plus Ich sage mal, so ein Team merkt das schon auch. Dass derjenige oder diejenige dann weiß, wann sie so was einsetzen kann und wann nicht. Und dann wirst du glaubwürdig, weil wenn du jedes Mal so kommst oder jedes Mal gar nichts sagst, dann hast du auch ein Problem.
00: 24:17Speaker 1: Ja, ich glaube, da verwirkt man sich auch irgendwann. Also wenn ich jetzt hier an meine, meine niedrig klassigen Sporterlebnisse denke, dann ist das auch immer so, wenn du, wenn du für eine 15 hinten liegst. Du weißt einfach auch der Gegner, der ist heute klar besser und dann kommt einer und will noch mal so den emotional Ruck irgendwie durchs Team bringen. Da denkst du dann auch so, also wer von uns zwei akzeptiert gerade die Wahrheit nicht? Also Timing und und Authentizität, die muss ja dann auch wieder passen.
00: 24:41Speaker 2: Genau, Klar. Und wenn er, ich sage mal, es macht einen Unterschied. Nehmen wir mal das Beispiel. Das macht einen Unterschied. Wenn derjenige sagt okay, lass uns noch mal gewinnen und wir biegen das nur irgendwie um, obwohl es wirklich einfach nicht machbar ist in der. Oder wenn du den Ankerpunkt hast und sagst okay, hier geht es um jedes Tor, weil am Ende zählt das Torverhältnis oder das oder das oder das, Also das macht es dann schon aus. Oder es geht darum, ob wir nächste Woche 5000 Zuschauer mehr haben. Also das sind jetzt mal die Sportüberträge, aber ich glaube, das lässt sich sehr gut auch in anderen Themen übertragen. Wenn du, wenn du den Anhaltspunkt siehst und dann wird es nämlich wieder. Dann kriegst du, dann holst du die Leute auch wieder ab.
00: 25:27Speaker 1: Definitiv ja. Wir haben uns jetzt eigentlich schon ganz klammheimlich einem Thema genähert, das mich unheimlich interessiert, auch weil das auch wieder im Buch behandelt hast. Du hast da über das Thema Rollen gesprochen, und jetzt haben wir also da, jetzt haben wir eine Rolle beschrieben, in der einer ist, der ja irgendwie zu einem bestimmten Zeitpunkt entscheiden kann Ich kann den Impuls geben oder ich kann es lassen. Oder vielleicht hilft Distanz. Es ist auch ein Impuls, was ja, was ja da ist. Das heißt, in so einem Team gibt es ja dann wahrscheinlich auch mehrere Rollen. Arbeitest du die heraus, was sind so die Rollen, die dir begegnen oder wie teilst du das auf? Wie gehst du mit dem Thema Rollen um?
00: 26:01Speaker 2: Also zunächst mal muss man festhalten, dass ich glaube, dass manche es noch nicht ganz differenzieren können zwischen Rollen und Aufgaben. Also jeder denkt okay. Eine Rolle hat eine implizit direkt die die funktionale Aufgabe, die dahinter steckt. Also und ich sehe es eher so, dass die Rolle schon auch was ist, was man charakterlich sozial integrativ auch in der Gruppe einbringt. Da gibt es ja unterschiedliche Ansätze über. Ich sag mal acht Rollenthemen oder noch mehr aus von unterschiedlichen, ja aus unterschiedlichen Büchern auch so, aber ich glaube, es ist wichtig, das auch mal laufen zu lassen und erst mal zu erkennen, wie funktioniert die Gruppe und dann sich darüber zu unterhalten. Also wir haben das sehr stark und wir arbeiten das dann sehr stark heraus auch mit selbst zum Fremdbild Thematiken wie sehe ich mich, wie sehr sehe ich den anderen, wie sehen die mich, welche blinden Flecken gibt es vielleicht? Weil da ist es sehr spannend mal herauszufinden, dass manche wirklich sehr wertgeschätzt werden, obwohl man das selber gar nicht weiß. Oder halten mich alle für den Pausenclown oder wie auch immer? Also solche Themen einfach mal offen nach einer gewissen Zeit auch zu zu besprechen, Weil das kann schon sehr wichtig sein. Und warum meine ich das? Weil es unterschiedliche Beispiele gibt es seitens im Sport oder auch im Unternehmenskontext, wo Personen wichtig sind, die vielleicht aber gar nicht die wichtigste Aufgabe haben. Und darum meine ich, dass diese Differenzierung sehr, sehr wichtig, aber ich sage mal, als Rolle einen brutalen Einfluss auf das, auf die Kultur, auf die Unternehmenskultur, auf das Betriebsklima haben, Weil bei den Leuten merkt man entweder sofort Oh, sie sind heut gar nicht da, dann fehlt was. Es gibt auch das Gegenbeispiel Oh, wir sind heute nicht da, das ist alles gut so auf die Art, Also es ist ganz spannend, diese Themen zu durchleuchten und trotzdem brauchst du auch von jedem unterschiedlichen Part etwas. Also jeder ist da sehr individuell, aber da kann man sehr stark das herausarbeiten, mit Hinterfragen, auch in den Austausch gehen. Ich sage mal, Kleingruppen Gespräche zu führen, Tandems zu führen, solche Sachen.
00: 28:14Speaker 1: Okay, Interessant. Hast du die Erfahrung gemacht, dass diese das eigene Erkennen der Rolle, das das maßgeblich ist für den Teamerfolg? Also muss ich es schaffen, damit ein Team wirklich gute Ergebnisse erzielt oder auch wirklich auch in Richtung Exzellenz tendiert. Dass die alle ihre Rolle verstehen und auch auch begreifen können? Oder kann ich manchmal auch damit leben, dass manche einfach sagen Nein, ich habe einen blinden Fleck und mit dem lebe ich gut. Und wenn ich ehrlich bin, lebe ich eigentlich auch gut damit. Gibt es das und.
00: 28:42Speaker 2: Das gibt es auch. Also ja, ich sage mal fünf Mal als erste an. Ich bin. Meiner Meinung nach ist es extrem wichtig, seine Rolle zu kennen und diese auch zu akzeptieren, Also wenn ich mich damit wohlfühle. Das ist natürlich auch so ein Punkt, weil es ist folgender zweite Schritt Wenn ich mich nicht wohlfühlen fühle, dann passt es auch nicht. Und das sind viele Themen, die wir in unterschiedlicher Art und Weise auch über die letzten Jahre, also auch meine Themen immer sehr extrem waren. Wenn ich bereit war, die Sachen zu akzeptieren oder in die Rolle reinzugehen, dann habe ich mich natürlich hingestellt und wusste okay. Das ist mein Beitrag. Aber trotzdem steht das Team oben drüber. Ich muss mich ändern. Das meinte ich zu Beginn vielleicht. Manchmal musst du dann auch sagen okay, dann nehme ich den Schritt zurück von meinem Ego und der große Erfolg steht im Hintergrund. Und ich glaube, das hat auch Einfluss auf deine Leistung. Wenn du es akzeptiert hast, dann bist du. Dann hast du den Fokus und weißt, was du zu tun hast in deiner Aufgabe dann auch nachher. Und wenn das nicht der Fall ist, dann bist du nicht in der Form leistungsfähig, wie du vielleicht sein willst. Das ist so meine Erfahrung in vielen, vielen Bereichen.
00: 30:00Speaker 1: Das ist. Das passt ganz gut. Ich hatte. Vor ein paar Wochen hatte ich einen Kollegen da, den Georgi Michailow. Und der spricht immer von funktionslos der Menschen. Also die Leute haben ja schon auch Bock, im Rahmen ihre, ihre Talente, ihre ihre Fähigkeiten und Eignung zu funktionieren. Und das ist ja genau dieser Aspekt von Authenzität und von dem Wort Achtung Wort Wortbedeutung, dem Selbstbewusstsein. Wo ich diese Funktionslust dann auch habe. Und jetzt verstehe ich das auch noch besser, weil du sagst trennbar Rolle und Aufgabe. Ich kann ja eine Rolle haben und mir diese Rolle auch bewusst sein und trotzdem jetzt eine andere Aufgabe bekommen. Und das wiederum schließt sich dann für mich so ein bisschen der Kreis mit diesem Thema Funktionslust, weil ich ja dann Erfolgserlebnisse generiere und die machen mich ja auch irgendwo wieder. Also das ist ja eine Art von positiver Bestätigung. Tu es wieder.
00: 30:48Speaker 2: Genau. Also sich seiner selbst bewusst sein sagt man ja auch in dem Kontext. Und deswegen, ich glaube, man hat dann auch die. Man feiert dann auch die Erfolge oder man sieht dann die Erfolge auch schneller, wenn diese Themen einfach auch klar sind. Also wenn ich. Dann weiß, wofür ich da bin und das auch akzeptiere und bekenne Meinen Beitrag oder die anderen unter dem Beitrag wird auch gespiegelt. Dann hast du vielleicht auch mehr Erfolge, wie wenn du das nicht weißt in Anführungszeichen, also kleinere Schritte. Und das macht natürlich mit deinem Selbstbewusstsein dann natürlich dann auch nochmal was.
00: 31:22Speaker 1: Ja klar, auf jeden Fall, weil dann jeder auch profitiert in Anführungszeichen. Wenn du deine deine Arbeit so siehst wie wie setze ich das zusammen? Jetzt haben wir zum Teil über Teamerfolg gesprochen, jetzt haben wir aber über persönliche Ebenen gesprochen. Gibt es da so eine, so eine Mischung? Also ist das, bekommst du eher über das Team und gehst dann auf die Einzelperson oder kommst du über die Einzelperson und gehst dann auf die Teams und Mannschaften? Gibt es da so einen roten Faden für dich?
00: 31:49Speaker 2: Das kommt je nach Anhaltspunkt an.. Also ich sage mal, Haupts Ansatz ist natürlich aus meiner Sicht bei mir schon der Fokus auf ein gesamtes Team. Das ist aktuell auch sehr viel unternehmensgeprägt, also abteilungsübergreifend oder abteilungsintern, je nachdem. Daraus ergeben sich dann meistens auch so ein paar persönliche Themen. Und es kommt natürlich darauf an, willst du dich in deiner persönlichen Entwicklung weiterbringen und sagst okay, du willst das Team leben oder die Kultur vielleicht auch besser verstehen oder damit umgehen, dann ist es eher was Persönliches. Aber ich arbeite tatsächlich sehr viel im Kontext mit mit allen zusammen mit den Gruppen. Mit, aber immer wieder den Ausreißern. Fang bei dir selber an. Reflektiere also, diesen ständigen nachhaltigen Prozess auch irgendwie zu implementieren, weil ich glaube, wenn wir von Teamentwicklung sprechen, dann reicht es nicht, dass wir einmal im Jahr ein Teambuilding machen und sagen Jawoll, jetzt waren wir einmal im Klettergarten und juhuu, jetzt haben wir wieder alle zusammen. Und davon zehren wir die ganze Zeit. Sondern Team Teamentwicklung, Teambildung ist für mich tagtägliches Doing. Also wie ein Training wie Du musst jeden Tag was investieren, um. Um zusammen mehr zu erreichen. Das reicht einfach nicht. Es reicht auch nicht aus, nur zweimal im Jahr zum Zahnarzt zu gehen, sondern es ist nachher die Essenz aus Zähneputzen. Jeden Tag. Und das ist es, was es ausmacht, was die Konsistenz ausmacht. Und ich glaube, da müssen wir hinkommen. Trotz dieser hohen Arbeitsbelastung, die in vielen, vielen Bereichen einfach auch aktuell, da ist das mit zu berücksichtigen.
00: 33:36Speaker 1: Glaubst du, dass sowohl im Sport als auch in der Wirtschaft Teamchefs, also Trainer, Verantwortliche, Abteilungsleiter, Teamleiter, dass die sich dieses, dieses, diese Bedeutung auch dieser eigenen Verantwortung, die man ihnen ja eigentlich moralisch und auch menschlich zudenken kann und zu denken muss. Glaubst du, dass die sich dessen immer bewusst sind?
00: 33:56Speaker 2: Ich glaube, sie sind sich grundsätzlich bewusst, aber sie werden eben auch überschlagen von zu vielen vielleicht operativen Tätigkeiten, wenn man noch irgendwo mit drinhängt oder vielleicht auch, was ja der häufigste Grund ist, auch oftmals aus dem Fachbereich einfach nach oben gezogen wurde und sich mit dem Thema noch nicht wirklich auseinandergesetzt hat und ganz andere Kenntnisse vielleicht wichtig wären und die Reflexion dahingehend auch fehlt. Und deswegen, ich sage mal, geht es vielleicht auch unter und man kennt das ja auch aus dem Sport. Klar, und dann denkt man Herr, nächste Woche wird es besser oder Ich Herr, nächste Woche, ja, das schaffen wir schon wieder, den Turnaround. Und da denke ich dann wieder dran. Aber das ist eben dann nicht der Fall. Und nach einer Woche. Sind, sind ein Monat und dann sind es drei Monate. Dann ist ein halbes Jahr rum und dann ist schon das nächste Strategiemeeting. Also das sind eben so Themen, wo ich glaube, dass es Bewusstsein für das Thema, für einzelne Mitarbeiter, aber auch nicht nur für die Mitarbeiter, sondern auch den Gesamtkontext mit berücksichtigt wird. Denn das wird, glaube ich in der Zukunft noch wichtiger das übergreifende Denken, also sprich die Schnittstellen auch irgendwo mit zu berücksichtigen, weil die Projekte werden komplexer, sie werden ja zusammengewürfelt, man entwickelt zusammen mehr und da erfordert es natürlich, dass man, ich sage mal, auch diese Dynamik in so einer Gruppe im Blick hat.
00: 35:25Speaker 1: Das finde ich ein super Punkt. Also da waren lauter super Punkte drin. Aber der letzte Punkt, der ragt noch mal heraus. Für mich die Schnittstellen. Also das ist so ein Thema, also gerade jetzt auch in größeren Einheiten. Es ist ja so eins der bekanntesten Probleme über dieses Thema Silodenken. Also man denkt innerhalb des eigenen Funktionsbereichs dann irgendwie und dann man managt auch Team und Dynamik und Fähigkeiten ein Stück weit. Aber sobald man an diese Silowand, an die Schnittstelle kommt, da endet diese Kompetenz vollständig. Empfinde ich als persönlich, als ein Riesenproblem. Bevor wir darauf eingehen aber trotzdem noch eine Frage an dich, weil ich habe so ein bisschen herausgehört, Du bist auch kein Freund von Glaube und Hoffnung. Also bloß weil es mal gut gelaufen ist, heißt das ja nicht, dass es den richtigen Muskel trainiert hat, also die richtige Kompetenz jetzt aufgebaut hat. Manchmal läuft sie einfach aus. Aus Zufall eigentlich gut, oder?
00: 36:12Speaker 2: Ja, ich glaube, man muss sich immer bewusst sein. Man kann sich nicht auf dem beruhen, was mal war. Das war auch eines meiner größten Learnings in meiner Karriere. Das zu sagen, ja, früher, war super. Also da habe ich das so und so gemacht. Also die Welt ist ja im ständigen Wandel und du musst deinen Weg finden, dein Gefühl finden und sich ständig, ich sage mal hinterfragen, ohne jeden Tag alles zu verändern. Das heißt ja nicht, dass wir heute wieder alles anders machen müssen, sondern ich glaube, man braucht es. Man muss seinen Weg finden, der mit seinen Werten, mit seiner Vorstellung, wie war es auszusehen hat, einfach konform ist. Und das heißt natürlich auch, dass man sich dem treu bleibt, aber auch mal nach links und rechts schaut und offen ist für Neues. Und das dann auch natürlich auch mal was über Zufall, ich sage mal, das Schicksal auch mal passieren kann. Ich sage mal, du hast es ganz zu Beginn angesprochen, meine Verletzung, die hat natürlich auch damals sehr viele so im Nachgang betrachtet, ähm Punkte gehabt, wo ich sage, okay, das könnte den Ausschlag gegeben sein, warum die Verletzung so passiert ist, wie sie passiert ist, hohe Belastungen, ein bisschen Probleme, Oberschenkel, also einfach sehr viele Themen, wo ich sage okay, vielleicht war das ausschlaggebend, aber es war auch irgendwo vielleicht ein gewisses Schicksal dabei und es ist halt passiert. So, und die Frage ist ja, wie gehst du dann danach um? Und ich hätte mich ja auch verschließen können und sagen, ich will mit niemand sprechen, aber ich bin sehr offen an das Thema rangegangen und ich glaube, ich würde heute nicht mit dir hier im Podcast sitzen, wenn ich nicht diese Offenheit und diesen ich lass es mal auf mich zukommen gehabt hätte.
00: 37:44Speaker 1: Das glaube ich auch. Ich glaube, das Vorwort deines Buches, das hast du ja, glaube ich damals in Ludwigsburg nach der Operation oder ich wusste nicht vor der Operation, aber es war auf jeden Fall sehr nett zu dem Verletzungsereignis und drei, vier Blätter weiter. Das, was du gesagt hast, alles verändert sich natürlich auch. Du hast gesagt, wie du das zweite Mal nach Balingen gekommen bist. Da waren zwar immer noch ein Teil der gleichen Leute da, aber auch die waren anders als vor Lemgo. Also da findet klar Veränderung, erfasst jeden, berührt jeden, macht etwas und man kann nicht erwarten, dass bloß weil es gestern so war, morgen noch genauso funktioniert.
00: 38:16Speaker 2: Na ja.
00: 38:18Speaker 1: Wenn wir jetzt mal so auf die bei der Verletzung ganz kurz bleibt jetzt ein Kollege von mir, der sagt immer so, der Körper nimmt sich die Zeit und eine Pause, wenn er sie braucht, manchmal auch dann in Form einer Verletzung. Trotzdem. Du hast auch geschrieben, dass so Rückschritte und Rückschläge wichtig für die Entwicklung sind und hast eigentlich auch gerade schon wieder gesagt Für dich war es auch wichtig, weil du dich dann anderen Themen geöffnet hast als solches. Frage Ah, gab es auch andere Rückschritte oder Rückschläge? Und wie blickst du heute jetzt? Weil ich glaube, wenn der Abstand immer größer wird, desto aufgeräumter blickt man dann auf diese Veränderungen zurück. Wie siehst du das jetzt so im Rückspiegel 2019? Das ist jetzt Stand heute irgendwie vier, fünf Jahre her. Und wie schaust du darauf?
00: 39:01Speaker 2: Also zunächst mal bin ich schon auch der Meinung, dass der Körper sich dann seine Auszeiten zu gewissen Punkten nimmt, wenn man ein gewisses Körpergefühl hat und das nicht abtrünnig ist, also wenn man die Konsequenz daraus zieht. Ich habe das jetzt erst nach diesem Abschiedsspiel auch gemerkt, wie viel. Da war eine gewisse Spannung, also eine Freude, Emotion und Spannung auch darin. Bei diesem Spiel vor ein paar Wochen. Aber danach ist das Ganze mal abgefallen. Nach einer Woche ist oder anderthalb Wochen. Und dann bin ich auch ein bisschen kränklich geworden. Also das merkst du schon, wenn der Körper da in die Entspannungsphase geht. Aber auch ich sag mal, wenn du überbelastet bist, jetzt gerade aufgrund der Verletzung, das ist dann eben so. Und wie gehst du damit um? Also erst mal zu mir zu wissen Hey, ich habe jetzt Zeit. Das war für mich damals ein ganz großer Hebel. Ich hatte noch nie in meiner gesamten Phase, in meinem gesamten Sportlerleben, seit ich 13 war, so viel Zeit, sich um mich und meine Gedanken um meine Themen zu kümmern. Also wenn ich ständig unterwegs war, wenn wir mal Urlaub hatten, dann waren das 1 bis 2 Wochen. Du warst eigentlich ständig irgendwie so am Drücker und diese Zeit, die wollte ich extrem nutzen. Für mich auch. Ich konnte sie frei einteilen, weil die Reha individuell natürlich war. Und das ist mal der erste Punkt zu zu wissen, Also wie gehst du damit um? Wie kann ich daraus was für mich auch schlagen? Also was, was tut es mir gut? Und das war für mich extrem wertvoll zu dem Zeitpunkt. Und klar, andere Rückschläge gab es viele. Wenn du mal ne Zeit lang nicht performst oder schmerzhafte Niederlagen einstecken musste, dass ich mich da an die ganz bitter natürlich die in Rio das Halbfinale gegen Frankreich, wo wir eigentlich schon fast verloren hatten, mit sieben Toren hinten lagen, dann in der zweiten Halbzeit zurückkommen und auf Unentschieden dran sind und dann drei Sekunden vor Schluss im olympischen Halbfinale dann das Gegentor kassierst. Und trotzdem musst du innerhalb von 24 Stunden dann wieder so mental bereit sein, dass du mit dieser Bronzemedaille um den Hals zu Hause fliegst. Und das war schon hart zu Beginn, Aber da brauchst du einen ganz starken Fokus. Und ich glaube, das ist das, was vielleicht auch der Sport mache, auch vom Unternehmenskontext ein bisschen unterscheidet oder wovon man, glaube ich, auch sehr stark lernen kann, dass wir diesen Fokus extrem halten und festigen, also diesen Zielfokus und auch nicht zu viele Themen parallel haben. Also dieses ich fokussiere mich leider viel zu oft auch auf viele andere Themen und nimm dir drei Sachen für ein halbes Jahr raus oder für ein Quartal. Und das sind die Themen, worum du dich kümmerst. Und wenn die zu 80 90 % klappen, dann ist das schon mal extrem wertvoll Und am so sind wir sehr oft in die Themen hingegangen.
00: 41:47Speaker 1: Ich muss ganz ehrlich sagen, ich sehe das sogar so, dass ich da extrem große Schnittmengen eigentlich sehe. A Weil sich unsere Arbeitswelt natürlich stark verändert hat und auch früher, vor 20, 30 Jahren, da war es auf die Arbeit gegangen, dass du jeden Tag gewusst, es passiert heute ein Spektrum A bis C und dazwischen wird es nicht viel geben. Und die zwei Tage im Jahr, wo das mal D oder E wird, die kannst du dir echt rot im Kalender anmarkern. Heute glaube ich, dass wie gesagt, das ist sehr projektgetrieben. Das ist ja, es ist ja, heute sind viel kürzere Zyklen, die Komplexität ist höher. Ich glaube, da ist es schon wichtig, auch wieder diesen Fokus, den du jetzt aus dem Sportlichen hergeleitet hast, auch wieder zu haben. Weil du musst jetzt das Projekt, das in der Regel budget oder und zeitkritisch ist, musst du hinbekommen. Da brauchst du Fokus. Und als du es gesagt hast, fiel es mir so ein bisschen, wozu es mir bewusst. Eigentlich ist es ja bei Führungskräften ganz ähnlich, weil die können ja auch, die müssen, die müssen leiten, die müssen, die müssen steuern, aber auch die können ja ihre knappe Zeit nicht zu sehr zerstreuen, sonst haben sie das Problem, dass sie ja nicht mehr wirken. Sie wirken ja dann nur noch im Sinne von Der Stuhl ist besetzt, aber wenn du wirklich was verändern willst, sondern auch Transformation etc., dann musst du dir ja deine zwei drei Themen mit Mitwirkung aussuchen und die musst du versuchen mit all deiner Zeit, die du dann übrig hast, zu promoten. Weil wenn du es auf zehn oder auf 20 Themen verteilt ist, kommt ja am Ende nix bei raus.
00: 43:02Speaker 2: Genau. Also und da fällt halt immer was ab und das ist halt so, wenn wir. Ich sag mal, wenn jeder nur ein bestimmtes Focus Thema also wenn man sich ein Beispiel. Wenn sich ein Spieler zu sehr über den Trainer oder über das Essen am Abend aufregt und das sind dann H4 zwischen 1 bis 5 % und es zieht noch noch mal jemand mit rein, dann haben wir schon noch mal ein paar Prozentpunkte mehr und das kann man sich einfach auf Topniveau nicht leisten, wegen so solchen Kleinigkeiten und diesen Fokus zu halten, diese Spagat auch wieder zu schaffen. Hey, das ist jetzt mal egal, da gehe ich jetzt drüber. Okay, wir müssen das akzeptieren, dass wir vielleicht auch verloren haben. Wie schaffen wir das ein Morgen mit das so straight zu sein, das ist extrem wichtig. Und wie schaffe ich es in der Zeit, auch im Führungskontext gesprochen, nicht zu viele Themen aufzumachen, sondern die, die ich mache, vielleicht dann auch gezielt zu machen, weil dann sind sie auch nachher wieder glaubwürdig in dem und und ich kann es auch glaubwürdiger transportieren.
00: 43:58Speaker 1: Definitiv ja. Georgi Michailow hat gerade ihn gerade schon mal zitiert, jetzt hier noch mal da, zum Beispiel eine Geschichte erzählt von den ich weiß gar nicht, was das waren Olympische Bobfahrer waren das, glaube ich. Und die hatten dann so diesen Fokus auf diese Medaille, dass die gesagt haben, wir lassen alles weg, was uns nicht dieser Medaille näher bringt. Also alles, was Schmuck am Nachthemd ist, machen wir nicht. Eröffnungsfeier gehen wir nicht hin, kennen wir alle schon. Können wir aber krank werden, gehen wir nicht hin, machen wir nicht. Also vielleicht jetzt in einer sehr extremen Ausprägung, aber eigentlich genau dieser Fokus, den du gerade beschreibst, um eben halt alles in das Dienst, in den Dienst eines übergeordneten Ziels zu stellen.
00: 44:34Speaker 2: Ja, das ist natürlich auch hart und. Man muss überlegen, was ist es dir wert? Also ich nehme jetzt mal unser Beispiel als Mannschaftssportler. Bist du bei den Olympischen Spielen zwei Wochen komplett vor Ort, bist einer der Ersten, der anreist und wenn es ganz, ganz gut läuft, einer der letzten, der abreist. So stimmt es, hast du über diese Zeit natürlich extrem viel Ablenkung. Du hast das größte Ereignis Sportereignis überhaupt. Das sind 10.000 Athleten im olympischen Dorf aus allen Herren Ländern. Manche sind nur zwei Tage da, dann geht es los mit Partys und die Mensa mit den Sportstars. Die will man auch mal sehen. Und dann ist man jetzt. Wir waren in Rio, Copacabana usw. und so fort. Andere Wettkämpfe. Also ich muss sagen, ich habe weder die Copacabana gesehen. Ich habe genau einen einzigen anderen Wettkampf gesehen. Und das war nur, wenn wir auf dem Heimweg vom Training waren und das hat sich zufällig ergeben hat. Und dann war es auch noch Wasserball der Frauen, wo ich eh noch nie gesehen habe und auch nicht lange in dem Fall. Und sonst waren wir tatsächlich. Sehr fokussiert. Also. Das klar. Ich sagte, Lehrer war krass. Du warst nicht mal in Rio da und warst nicht mal oben. Aber zum Beispiel die Kroaten. Ohne ob das jetzt entscheidend war. Aber viele Mannschaften sind nach den ersten drei Tagen, wenn man am Tag frei war, direkt. Hierzu zu Christoph die Statue hoch. Und ja, das waren halt einfach auch Wege, da ist man zwei Stunden hin unterwegs, zwei Stunden zurück. Also das war es uns einfach nicht wert. Und ich gucke lieber heute aus meinem Wohnzimmer auf diese Medaille und auf ein unglaubliches Erlebnis, dass ich sagen kann Ja. Da war ich jetzt zu dem Zeitpunkt oben, weil ich kann mir theoretisch einen Flug buchen und morgen da hinfliegen.
00: 46:26Speaker 1: Ich glaube, das ist der Unterschied zwischen dem Leistungssportler und dem Fan. Ich glaube, für den Fan ist es dann schon ein Thema, das da findet. Also meine Kollegen, die haben das WM Finale in Rio de Janeiro in Brasilien damals mitgemacht, sind dann mit dem DFB hingeflogen. Für die ist das eine also eine unfassbar große Erinnerung. Aber ich glaube, auch für den Leistungssportler zählt ja das Ziel. Und ich glaube, wenn du nach Rio de Janeiro wolltest, dann bekommst du das glaube ich auch ohne den Handballsport hin. Also von da bin ich vollkommen bei dir. Ich muss aber trotzdem gerade an was denken, was du auch im Buch geschrieben hast. Es geht ja auch um Rhythmus. Du hast damals beschrieben, wie es in Polen war, wie wir den Europameistertitel gewonnen habt. Ihr hattet dann irgendwann den Flow und den Rhythmus. Fokus verstehe ich, aber wie kommt da Rhythmus rein oder was hat Rhythmus da noch mal stabilisieren? Und hatten das vielleicht dann die Kollegen aus Kroatien dann doch, weil die einfach einen guten Rhythmus zwischen Spiel und Sightseeing hatten? Keine Ahnung. Aber wie.
00: 47:18Speaker 2: Kommt das? Es kann ja auch sein, das kann ja auch funktionieren. Ich bin. Also ich glaube, dass je mehr du dich, je mehr du es schaffst, dich in Flow zu begeben. Ja, in dieses, dieses Zwischenspiel zwischen Überforderung und Unterforderung. Und das kombiniert mit einem guten Rhythmus, was dir persönlich oder dem Team gut tut, dann schaffst du es, ein hohes Leistungsniveau abzurufen, egal in welchem Bereich. Also das muss nicht sein. Aber ich sage mal, außerplanmäßige Meetings, alles, was, was den Rhythmus der Mitarbeiter irgendwie immer wieder stört, ist schwierig. Und es schaffen einfach wenige Menschen, sich selbst in so eine Lage zu versetzen. Also selbst mal zu sagen Okay, ich mache Time Bob, singe, hol mir eine Stunde, blogge ich jetzt das Ding, mach mein Handy, lässt nicht auf den Tisch, sondern ich lege es in den Schrank oder andere in einen anderen Raum. Und dann ist Fokus auf das Thema. Und so kann man sich das schon auch bei uns vorstellen. Wir hatten eben diesen guten Rhythmus von einem Tag Spiel, einen Tag Pause, ein Tag Spiel, ein Tag Pause. Wir werden so unsere Abläufe. Jeder hat sich damit wohl gefunden und das muss natürlich auch herausgearbeitet werden. Wir hatten auch mal Phasen in der Nationalmannschaft, die alles andere als rhythmisch gut waren. Also da hieß es drei Mal am Tag Training plus Ja, viel hilft viel, kann ja auch mal sein, aber es hat nicht zu den Menschen gepasst und so war das Ergebnis auch. Und das ist es. Das ist der Punkt, wo ich sage, wenn man es schafft, die Kombination und man wird auch da nicht wieder alle abholen. Aber für die Gemeinschaft einen Rhythmus herzustellen, wo wo gut ist, sei es in Projekten, sei es in Besprechungen, sei es in kurzen Recaps oder was auch immer und diejenigen sich dann auch in die eigenen Flow zustände. Wissen, wie sie sich da reinbegeben können oder was ihnen auch Spaß macht. Dann hat man einen sehr hohen Punkt erreicht, um erfolgreich zu sein.
00: 49:13Speaker 1: Aber wo erfolgreich? Wir sind jetzt so ein bisschen auch über die Verletzung vorhin eingestiegen. Jetzt habe ich mal da. Ich habe mir die Jahreszahl nochmal genauer angeschaut, 2019 die Verletzung, 2020, dann Karriereende und im Prinzip der Business Start. Da warst du glaub ich aber auch noch nicht direkt im Flow, weil 2020, wenn ich jetzt richtig rechne, das war Beginn Corona oder war das 21? Ich glaube 20 mal.
00: 49:35Speaker 2: Nein, das war genau 20, also das kann man alles andere als den Flow bezeichnen. Da war sehr viel Anpassung nötig, weil ich bin, ich sage mal ein Mensch, der sehr auch aufgrund meiner Position sehr strategisch denkt und auch so an so Teamentwicklung Sachen sehr strategisch hingeht und auch in meinem eigenen Businesskontext, das sehr strategisch und mit natürlich weit Voraussicht, dass auch mal Termine da waren, aber die wurden natürlich dann alle abgesagt und du hast du das natürlich alles andere als vorgestellt und trotzdem musst du jetzt schauen, okay, wie meistens du diese Situation, du bist eigentlich in der Lage, dass du das, was du machen wolltest, gar nicht machen und so wirklich machen kannst. Ich kenn noch gar niemand so wirklich. Also der greift da jetzt nicht auf deine Arbeit in anderer Art und Weise zurück. Es gibt keine bestehenden Projekte. Schwierig. Und ich hatte ja dann damals das Buch geschrieben. Es war auch nicht mein erster Ansatz es ihm also ich habe es im Eigenverlag geschrieben. Ich wollte, dass es viel von dem hat, was ich halt in meinem Denken habe und auch Aussehen etc. Und darum habe ich es im Eigenverlag gemacht und habe zwar trotzdem noch einen Vertriebspartner mit dabei gehabt, aber hatte natürlich auch die Rechte, meinen eigenen Vertrieb zu starten und dann musste ich natürlich schauen. Dann habe ich das Buch auch selber mit vertrieben, habe dann Sachen über meine Homepage, aber das hieße auch, ich habe mich abends dann halt mal hingesetzt und habe keine Ahnung, wie viele Bücher ein und ausgepackt also und so Post gebracht usw. und so fort. Also ich sage mal so Hands on Mentalität, das ist eh was von mir und dann muss es auch mal sein, da musst du dich in der Situation anpassen und dann halt auch wieder schauen, was ist der nächste Schritt? Der nächste Schritt war dann auch, dass Richtung Weihnachten nicht bemerkt habe, dass man immer mal wieder größere Bestellungen reinkamen, auch für Unternehmen und man dann auch offen ist. Okay, wenn der mal zehn bestellt für seine Mitarbeiter. Das heißt, vielleicht bestellt jemand anderes auch mal 30 oder mal vielleicht und so, dann ah okay, dann muss ich vielleicht auf die Schiene gehen usw. also.
00: 51:37Speaker 1: Was macht Agilität eigentlich?
00: 51:40Speaker 2: Ja, genau. Und das Muster musst du dann halt dem Instinkt auch ein bisschen folgen, aber gleichzeitig natürlich trotzdem den Hauptfokus auf das Business natürlich zu zu zu wahren und das, was du stehst, also das war natürlich schon auch wichtig, aber mir war es halt auch wichtig aus dem damaligen Bereich auch dann auch. Zum Start nicht direkt in ein Minus zu rutschen.
00: 52:05Speaker 1: Klar nachvollziehbar jetzt. Wir haben im Vorgespräch ein bisschen über das Geschäft gesprochen. Du hast es schon gesagt, aber du hast es auch vorhin als Einstieg gesagt. Ich vermute, dass du sowohl als Sportler als auch jetzt als als Unternehmer eine Vision hattest. Was verstehst du darunter? Oder wie nutzt du das? Ist das für dich ein Thema von Motivation oder von von Zielführung? Wie verwendest du so etwas?
00: 52:28Speaker 2: Ja, ein stückweit schon. Motivation, also schon Zieldefinierung, Zielfindung. Also klar war für mich immer, ich will das als Sportler, ich will. Da war die Stufe Bundesliga, dann gab es die Stufe Nationalmannschaft und dann gab es die Stufe natürlich Turniere und Titel irgendwann zu gewinnen. Da hat man schon sehr stark was dahinter und gleichzeitig war das bei uns dann irgendwann so, dass ich natürlich auch über den Sport geschafft habe, Menschen, aber vor allen Dingen auch Kinder und Jugendliche zu begeistern. Und das hat mich schon auch sehr stark angetrieben, also Werte zu vermitteln. Und das halte ich in der heutigen Zeit für extrem wichtig. Deswegen mache ich jetzt letztes Jahr gestartet, so eine Schultour auch, wo ich so, das heißt spiel den Ball, wo ich 4 bis 6 Mal in die Schulen gehe, als soziales Projekt, um die Sozialkompetenzen einfach zu vermitteln, auf spielerische Art und Weise, wie ich sie ja, wo ich dankbar bin über den Verein kennengelernt habe. Aber ich glaube, viele haben heute gar nicht mehr so die richtigen Zugänge dazu. Das ist das eine. Und klar, im Unternehmenskontext setze ich mir auch Ziele und meine Vision. Also ich bin jemand, der jetzt, ich sage mal als Referent und Berater für Teamentwicklung, natürlich aus seinen Erfahrungen, von der Zusammenarbeit oder von dem Spiel aus aus dem Leistungssport viel herausziehen kann. Arbeite jetzt auch sehr viel mit Menschen, auch schon in mittelständischen Unternehmen und Projekten zusammen oder auch nur mal als Vortrag. Aber mein Ziel ist es natürlich auch, mein eigenes Team aufzubauen, um authentisch weiterhin dieses Thema für mich zu transportieren. Und das ist ein ganz großer Hebel. Also ich will damit bewirken, das ist meine ganz große Vision, dass unsere Zusammenarbeit hat also allgemein gesprochen einen unglaublichen Effekt auf, wie wir unser Leben gestalten können. Und das ist ein, das ist meine größere dahinterliegende Vision.
00: 54:19Speaker 1: Wie schön. Das finde ich richtig gut, weil ich glaube, das wird die künftige, also die zukünftige Arbeit und Sozialleben einfach sehr stark prägen. Also ich glaube, so bist du. Bist du mit deiner Vision wirklich auch mehr als nur am am Puls der Zeit? Mit Krisenaugen schaue ich gerade auf meine Recording uhr und und und sehe wir sind schon da, sind schon richtig lange unterwegs. Am Ende des Podcasts bitte ich meine Gäste eigentlich immer so ein bisschen. Ja, man man eine Lebensweisheit einer Erkenntnis, so ein tiefer Glaube, so ein Glaubenssatz irgendwie vielleicht noch mal ein zu spenden. Jetzt könnte ich mir vorstellen, dass du glaube ich, dadurch, dass du eben in dem Genre, in dem du groß geworden bist, sehr viele dieser Erkenntnisse hast, Aber trotzdem die Frage, die ich gibt es eine dominierende Gibt es etwas, was so was vielleicht auch die Person Martin Strobel ganz gut Nummer beschreibt? Was sind die Dinge, die dich immer so geleitet haben?
00: 55:07Speaker 2: Das hat mich geleitet. Ich habe mich hat's schon sehr geleitet, immer boden, also sehr bodenständig zu sein und trotzdem maximal mich für die Themen einzusetzen, also Leistung zu bringen für das, was ich mache. So bin ich auch erzogen worden, sehr stark. Und das hat dazu geführt, ich sage mal, ein so ein Leitsatz, der auch durch die Verletzungen entstanden ist und das schlägt vielleicht auch die Brücke wieder Richtung Teamentwicklung, obwohl es vielleicht auf den ersten Blick nach nicht nach Team aussieht oder sich anhört, aber sehr viel drinsteckt im weiteren Verlauf. Denn das einzige, was ich beeinflussen kann, ist mein Denken und meine Leistung. Erst mal, wenn man damit irgendwie mal zu verstehen, zu weiß umzugehen, dann schafft man es auch, das auf andere zu übertragen und mitzuziehen. Was steckt dahinter? Ich bin damals zur Weltmeisterschaft 2019 als Spieler der zweiten Handballbundesliga dazugekommen oder nominiert worden, was viele als sehr kritisch erachtet haben. Und ich musste mich auch hier einen brutalen Fokus setzen, weil medial das so ein bisschen aufgegeben hat und Experten das alles andere als gut gesehen haben. Aber da habe ich dann für mich gesagt Hey, was, ich kann das beeinflussen, was ich tagtäglich tun, wie ich darüber denke. Und dann die Entscheidung, die trifft nachher klar der der Trainer. Aber wenn ich auch beeinflussen kann, dass ich die Leute mitreise, dass sie mir vertrauen, dass sie mir Respekt gegenüber haben, dass sie wissen Hey, mit dem schaffen wir das. Das ist das, worauf es ankommt. Und das ist so ein ich sag mal was. Vielleicht, wenn es ein Credo gibt der letzten Jahre, war es, dass.
00: 56:42Speaker 1: Ich glaube, da hast du was. Wir was gar nicht, ob dir dessen bewusst bist. Du bist da tiefer drin wie ich. Aber damit hast du ja eigentlich auch so jungen Talenten wie dem Julian Köster eigentlich eine Tür aufgemacht, in dem du noch 2019 so ein bisschen auf dich genommen hast, das auszuhalten, Weil als ich jetzt vor ein, zwei Jahren Julian Köster da als Zweitligaspieler vom VfL Gummersbach auf einmal bei der EM das erste Mal aufgeschlagen ist, war das auf einmal gar kein Problem mehr, dass er zweite Liga spielt.
00: 57:09Speaker 2: Genau. Also gerade Julian begleite ich sogar in diesem Prozess in dem Mentoring Programm von vom Deutschen Handballbund. Und da haben wir oft auch über die Situation so gesprochen, was da auch im Nachgang von Turnieren passieren kann. Aber es ist ja, das heißt nicht, dass das so. Wenn du unten irgendwo unter Klassik bist, dass du nicht den Top Leistung abrufen kannst und ich glaub, ich war der damalige Zeit in meiner besten körperlichen wie mentalen Verfassung.
00: 57:34Speaker 1: Ja, glaube ich auch. Ich erinnere mich doch sehr, sehr gut an das Turnier und was man als Fernsehzuschauer wahrnehmen kann. Eine Ausstrahlung, eine Haltung. Ja, es war dann einfach tragisch, dass in dem Hauptrundenspiel gegen Kroatien war es oder das passiert ist. Aber gut. Ich glaube sogar ohne Fremdeinwirkung war jetzt gar nicht, dass dich jemand gefoult hatte, sondern es war einfach wirklich eine unglückliche Bewegung.
00: 57:57Speaker 2: Ja, genau.
00: 57:59Speaker 1: Ja, damit wollen wir jetzt aber auf keinen Fall enden. Ich würde sehr, sehr gerne deine Daten hier in den Shownotes des Podcasts mit reinhängen. Ich glaube, du hast das sehr, sehr gut angesprochen, sowohl als Redner als aber auch als jemand, der eben Teams oder auch einzelne Personen betreut aktiv. Das würde ich gerne da alles rein verlinken. Ebenso die Quelle zu deinem Buch, das mir wirklich sehr, sehr gut gefallen hat. Ich habe es in zwei drei Tagen relativ zügig weggelesen, einfach weil es mir ständig gefallen hat und ich was gefunden habe, was mir, was mir auch selber ein bisschen geholfen hat oder woran ich mich auch selber erkannt habe. Insofern würde ich das da auch dann reinpacken.
00: 58:35Speaker 2: Sehr gerne.
00: 58:36Speaker 1: Dir, lieber Martin, vielen lieben Dank für deine Zeit. Ich bin wahnsinnig froh, dass du uns so tief hast. Mal in deine Arbeit reinschauen lassen. Auch so ein bisschen wie du, wie du heran gehst und wie toll du das zusammen bringst. Dann Sportteams, Wirtschaft usw. Von daher dir. Vielen lieben, herzlichen Dank!
00: 58:54Speaker 2: Ich danke dir für das sehr gute und sehr angenehme Gespräch.
00: 58:58Speaker 1: Viel lieben Dank! Liebe Hörerinnen und Hörer, wir beschließen mit unserem allseits beliebten Schlusssatz. Am Ende wird alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch nicht das Ende. Bis zum nächsten Mal.
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